Schloss

Das Barockschloss entstand 1707 nach der Übernahme des Amtes Dermbach durch die Fürstabtei Fulda. Fürstabt Adalbert von Schleifras wollte damit Dermbach eine ansprechende Residenz als Sitz für die Amtsverwaltung geben. Er beauftragte den erfahrenen Architekten Johannes Dientzenhofer mit der Durchführung und nach 2 Jahren war das Bauwerk fertig. Dientzenhofer hatte vorher den Fuldaer Dom im Barockstil errichtet. Das Schloss besteht aus Hauptgebäude und Seitenflügeln. Das Portal des Hauptgebäudes ist geschmückt mit dem Wappen derer von Schleifras. Außerdem befand sich auf der rechten Seite eine Kapelle für die katholischen Christen.                                                                                      

 In den Seitenflügeln, die 1715 entstanden, befanden sich Wohnungen für die Beamten und Stallungen für Pferde und Wagen. Die Seitenflügel und die Ummauerung entstanden unter der Herrschaft von Fürstabt Konstantin von Buttlar. Im Jahr 1815 wurde das Amt Dermbach mit dem Schloss vom Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach übernommen. Eine politische Aufwertung bekam das Schloss 1850, als in den Gebäuden der Sitz der Bezirksdirektion errichtet wurde. Mit dem Niedergang der Monarchie 1918 folgte dann 1922 die Aufhebung der Bezirksdirektion.                                                    

 Im Jahr 1932 gründete der Lehrer Felsch das Heimatmuseum, das im rechten Seitenflügel eingerichtet wurde. Zum Kriegsende 1945 musste es weichen, da in den Räumen Flüchtlingsfamilien Wohnungen bekamen. Im Jahr 1953 wurde das Schloss komplett von dem Grenzregiment Nr. 3 „Florian Geyer belegt“. Mit seinen Kompanien bewachte es die Grenze von Eisenach bis Meiningen. Nach der Wende wurde das Grenzregiment aufgelöst und die Gemeinde übernahm das Schloss von der Treuhand. Die heruntergekommenen Gebäude richtete man mit Fördermitteln und viel Eigenleistung im Barockstil wieder her. Heute befindet sich im Hauptgebäude die Gemeindeverwaltung und in den Seitenflügeln haben die Vereine ihre Räumlichkeiten.                                       

 

Katholische Kirche

Nach der Übernahme des Amtes Fischberg – Dermbach begann man im Zuge der Gegenreformation mit dem Bau eines Franziskanerklosters in Dermbach. Unter Fürstbischof Adolf von Dalberg begann man 1730 zunächst mit dem Bau eines Klostergebäudes. Der Bau der Kirche erfolgte von 1732 bis 1736, wobei die Einweihung schon ein Jahr früher geschah. Der Entwurf und die Durchführung des Barockbaues erfolgte durch den Fuldaer Architekten Andreas Gallasini. Die schöne und stilreine Barockkirche steht bis heute unter Denkmalschutz.                                                                                                                   Auf der Westseite ist der Chorraum mit dem Hochaltar und dem Wappen derer von Dalberg. Dann folgt das Kirchenschiff mit dem Eingang auf der Ostseite, die durch Pilaster unterteilt ist. Dort sind Rundbogennischen, in denen Sandsteinfiguren stehen. Die untere Figur stellt Franz von Assisi dar und darüber befinden sich Maria und Joseph. Ebenfalls auf der Ostseite befindet sich der aufgesetzte Kirchturm.                                                                                                                        

Im Inneren der Kirche dominieren die reichverzierten Altäre sowie die lebensgroßen Plastiken vor einem lichtbetonten Hintergrund. Der prächtige von Säulen und Pilastern getragene Hochaltar enthält im oberen Bereich ein Relief, das die fünf Wundmale Christi darstellt. Unter dem gekreuzigten Jesus stehen als Figuren Maria und Johannes.

Seitlich unter einem Rundbogen befinden sich Petrus und Paulus.                                                                                                                     

An den Chorraum schließen sich die im gleichen Stil gestalteten Seitenaltäre an, die ebenfalls mit lebensgroßen Figuren verziert sind. Am linken Altar sind es die Gottesmutter, der heilige Joseph und Elisabeth von Thüringen, die einem Bettler Almosen reicht. Am rechten Altar sind es Antonius von Padua, Johannes von Nepomuk und der heilige Franziskus mit Kreuz und Schädel in der Hand. Die Gemälde in den Seitenaltären sind nicht original. Sie stellen Maria und Johannes von Nepomuk dar.                                                                                       

Das gesamte Kirchengebäude wurde in der Zeit von 1964 bis 1974 stilgerecht unter Anleitung des Denkmalschutzes rekonstruiert. Auch der Außenputz, der Innenanstrich, der Fußboden und die Verglasung wurden erneuert. Die Arbeiten waren damals mit viel Eigenleistung verbunden, denn der kommunistische Staat hatte nur ein geringes Interesse an der Erhaltung der Kirchen. Nach der Wende folgte ebenfalls eine umfassende Rekonstruktion, dazu gehörten das Pfarrhaus, die Kirche mit Bedachung, der Innenanstrich und die Orgel. Im Jahre 2018 wurde das beschädigte Geläut durch Bronzeglocken erneuert.                         

 

Friedhöfe

Die Gemeinde hat 2 Friedhöfe: den Gemeindefriedhof und den Katholischen Friedhof. Bis 1850 gab es einen weiteren Friedhof, der neben der Evangelischen Kirche lag. Mit der vollständigen Belegung erfolgte seine Stilllegung. Nach der Wende wurde er in eine Parkanlage umgewandelt und alle wichtigen Denkmale dort errichtet: so die Gedenksteine vom 1. und 2. Weltkrieg, die Gedenksteine vom Deutschen Krieg von 1866, die sich früher auf einem eigenständigen Friedhof neben der Zehnt befanden, sowie ein Erinnerungsstein an die jüdischen Familien, die durch den Nationalsozialismus vertrieben wurden.

 

Evangelische Kirche

Teile der evangelischen Kirche sind das älteste Bauwerk. Der gedrungene Turm geht auf eine alte Burganlage zurück und deutet auf einen romanischen Baustil. Bereits 1145 wird in Dermbach eine Kirche erwähnt, die das Zentrum einer Mutterpfarrei war. Die Kirche wurde durch mehrere Umbauten vergrößert. Im Jahr 1713 stürzte die Kirche ein. Unter Fürstabt Konstantin von Buttlar wurde sie größer im Barockstil neu errichtet. 1715 erfolgte die Einweihung. Bei dem Umbau erhielt der Turm eine welsche Haube und das Hauptgebäude wurde verlängert und verbreitert.                                                                                                                          

 Die ebenfalls barocke Innengestaltung erfolgte unter Berücksichtigung der protestantischen Liturgie. Der Altar und die Kanzel bilden eine Einheit und befinden sich im östlichen Bereich des Hauptraumes. Die seitlichen Holzfiguren stellen die Apostel Petrus und Paulus dar und oben mittig befindet sich eine Kreuzigungsgruppe. Ein besonderes Kunstwerk ist das seitlich angebrachte Holzrelief „Das heilige Abendmahl“. Es stammt aus der St. Annen Kapelle in Hartschwinden, die früher eine Wallfahrtskapelle war. Die Entstehung des Kunstwerkes wird auf das 15. Jahrhundert eingestuft. Es soll eines der frühen Rhöner Schnitzkunstwerke sein.                                                                                                    

Links vom Turm befindet sich ein altes Tonnengewölbe, das man für das Speichern von Vorräten in einer früheren Zeit nutzte. Später wurde es als Leichenkammer verwendet. Früher umgab die Kirche ein Friedhof.                                                                                                  

Die Kirche wurde in der Zeit von 1985 bis 1987 einer umfassenden Renovierung unterzogen. Nach der Wende sind der Innenbereich und die Orgel aufwendig erneuert worden.                                                                     

 

Rhönpaulus - Das Musical

Die Hauptrollen waren mit renommierten Musicaldarstellern besetzt, aus der Region wirkten über 85 Laiendarsteller und Crewmitglieder im Ensemble mit. Ca. 3000 Sitzplätze standen zur Verfügung. Mit 9 ausverkauften Vorstellungen pro Saison war das Musical ein kulturelles Highlight und ein großer Erfolg. Musik und Regie: Hans Aschenbach